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Natarajaa

Neue Westfälische Zeitung, März 2006

„Universelles Verständnis“

von Fiona Schmidt


Vor zweieinhalb Jahren kam der indische Künstler Natarajaa nach Deutschland, er lebt bei Osnabrück. In Indien hat er sein Malereistudium an der Kunsthochschule Kerala und an der Universität Kalkutta in Westbengalen abgeschlossen.

Seine Bilder entstehen in einer spirituellen Herangehensweise. Natarajaa versteht sich nicht als ursächlicher Gestalter seiner Werke, sondern eher als Medium. Die Ölbilder in violetten Farbtönen erhalten ihre rhythmische Bewegung durch in den Malgrund eingearbeitete geschwungene Schlingenformen, die sich endlos fortführen lassen. Auf andere Bilder legt der Künstler Ölfarben in mehreren Schichten auf, um anschliessend mit Wasser die Oberfläche teilweise wieder abzutragen.

Der Blick auf unterschiedlich tiefe farbige Untergründe ermöglicht reizvolle Detail- und Gesamtansichten. Als geheimnisvoll erweisen sich Natarajaas Rußbilder. Sie wirken wie experimentelle Fotografien. Der Künstler befestigt ein Blatt Papier (oder Leinwand) unter der Decke und gestaltet mit einem Kerosin-Brenner Formen in schwarzweiss-Strukturen. Von zart-diffus bis undurchdringbar dicht.

Gerade wegen ihrer elementar-universellen Bildsprache lassen die Arbeiten ganz individuelle Denk- und Deutungsmöglichkeiten zu. Man kann aber auch einfach nur schauen, sich hineinversenken und die sinnliche Ästhetik genießen. Die Ausstellung wurde gemeinsam mit der Galerie BAAL organisiert.